Im Schmerz Geboren – David Bowies ★

Blackstar-CD

—> English Version press here <—-

Den Moment solle man leben, heißt es. Die Logik hinter dieser immer neu aufgelegten Platte schlauer Ratschläge ergibt sich im Wesentlichen aus dem Umstand, dass Vergangenheit wie auch Zukunft ausschließlich unserem Bewusstsein zugeordnet werden können, die Gegenwart jedoch konstituiert, was wir Realität nennen. Zwar sind wir in der Lage uns in ungeheure Zeiträume hinauszudenken, doch bleiben wir Augenblickswesen, die sich selbst, also die eigene Existenz, immer nur dann fühlen können, wenn die Aufmerksamkeit dem gegenwärtigen Moment geschenkt wird. Doch nicht jeder Moment lohnt darin zu verharren? Genau genommen sind es die Wenigsten und wenn die moderne Gesellschaft eines gelernt hat, dann sich zu zerstreuen. Oft dienen die Sinne als Krücke uns aus dem Dschungel der Träume, Pläne und Erinnerungen in die Welt zurückzuholen, in welcher wir tatsächlich gerade ein- und ausatmen. Wenn man beispielsweise einer gut programmierten Maschine gleich mit dem Auto unterwegs ist und so vor sich hin und sich weg sinniert, ist es oft ein Sonnenuntergang, eine Melodie oder auch ein Moment der drohenden Gefahr, der die Aufmerksamkeit in die Gegenwart zurückzieht. Schönheit und Angst scheinen immer hier. Tod und Liebe immer dort.

★ lässt diese gedachten Grenzen verschwimmen, denn es reißt uns hinfort in den Gedankenozean eines sterbenden Mannes. 

Weiterlesen

Werbung

Über brotlose Kunst

„Die Naturen von deiner Art, die mit den starken und zarten Sinnen, die Beseelten, die Träumer, die Dichter, Liebenden, sind uns andern, uns Geistmenschen, beinahe immer überlegen. Eure Herkunft ist eine mütterliche. Ihr lebet im Vollen, euch ist die Kraft der Liebe und des Erlebenkönnens gegeben. Wir Geistigen, obwohl wir euch andere häufig zu leiten und zu regieren scheinen, leben nicht im Vollen, wir leben in der Dürre. Euch gehört die Fülle des Lebens, euch der Saft der Früchte, euch der Garten der Liebe, das schöne Land der Kunst. Eure Heimat ist die Erde, unsere die Idee. Eure Gefahr ist das Ertrinken in der Sinnenwelt, unsere das Ersticken im luftleeren Raum […]“ (Hesse, Narziß & Goldmund)

Die kreativen Köpfe unserer Gesellschaft sehen sich oft mit dem Vorwurf „brotlose Kunst“ zu betreiben konfrontiert. Im Wortsinn wird diese Wendung meist bemüht, um unausgereiftes oder gar fehlendes wirtschaftliches Denken anzumahnen. Weiterlesen

Und doch fallen wir immer wieder…

Ja, Paniks DMD KIU LIDT

Ja,+Panik+DMD+KIU+LIDTEin Text zur Verbreitung scheint unerlässlich. Derzeit übliche Methoden in Form von Facebook-Shares scheitern spätestens, wenn man versucht ein 14 Minuten Epos an den Mann zu bringen. Warum? Wer sich einloggt, sucht meist nach allem und nichts. Man liest Überschriften, ‚likes‘ Videos, die man zu großen Teilen nicht einmal vollständig ansieht, überfliegt Kommentare, nimmt aktuelle Veranstaltungen, Nachrichten und persönliche Befindlichkeiten, sagen wir mal „zur Kenntnis“. Man bleibt am Ball, bildet man sich ein. Doch weit gefehlt, der Bulk der Informationen sind schlichtweg durchlaufende Posten in unserem kopfinternen Rechner, der im Gegensatz zu den externen Maschinen, die wir jeden Tag bedienen an Speicherkapazität und Leistungsfähigkeit kontinuierlich verliert. Eben weil es schwer fällt vitale Informationen zu filtern und diese eingängig genug zu betrachten, um sie tatsächlich verarbeiten zu können. Der maßvolle Umgang scheint hier das Geheimnis, um das Thema mal abzuschließen. Weiterlesen