Erinnerung an das große Glück der Traurigkeit

 

Um vier Uhr morgens sah ich die letzte Rakete in den Himmel, die letzte Weinflasche auf den Asphalt und mich mit dem Fahrrad volltrunken in die letzte Hecke fliegen. Im selben Moment flog in Paris eine Luxuslimousine mit der englischen Prinzessin der Herzen auf der Rückbank gegen eine Wand. Im Gegensatz zu ihr wachte ich wenige Stunden später unbeschadet wieder auf, machte nichtsahnend den Fernseher an und sah weinende Menschen auf jedem Sender. Am Frühstückstisch ein ähnliches Bild: weinende, fremde Menschen. Und selbst im betreuten Jugendauffanglager, wo ich die Nachmittage verbrachte, wurde die Trauer um den Tod einer Prinzessin doch verstärkter thematisiert als die Freude über das gerade angerissene Lebensjahr meiner Wenigkeit. Andererseits sollte mich das gerade nicht wundern, denn unser kleiner schwarzgekleideter Kreis hatte es sich schließlich zur Mission gemacht traurig zu sein. Ja, genau, traurig sein, das war noch erlaubt – 1997. Weiterlesen

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Grand Ouvert – Al DeLoner veröffentlicht Best-of-Scheibe

All dies undurchsichtige menschliche Treiben, das ewige Streben und dieser hallende Lärm in der Welt erliegen dem Augenblick, in welchem DeLoners magische Stimme ihren Schleier sanft um dein Bewusstsein hüllt. Jeder Ort verwandelt sich unwillkürlich in jene spärlich beleuchtete kleine Bar, deren dunkelgrünen Wänden es ab und an erlaubt sein soll die Grenzen deiner Welt abzustecken. Der Kneiper sitzt bereits selbst mit den letzten einsamen Seelen am Tresen Weiterlesen

Und doch fallen wir immer wieder…

Ja, Paniks DMD KIU LIDT

Ja,+Panik+DMD+KIU+LIDTEin Text zur Verbreitung scheint unerlässlich. Derzeit übliche Methoden in Form von Facebook-Shares scheitern spätestens, wenn man versucht ein 14 Minuten Epos an den Mann zu bringen. Warum? Wer sich einloggt, sucht meist nach allem und nichts. Man liest Überschriften, ‚likes‘ Videos, die man zu großen Teilen nicht einmal vollständig ansieht, überfliegt Kommentare, nimmt aktuelle Veranstaltungen, Nachrichten und persönliche Befindlichkeiten, sagen wir mal „zur Kenntnis“. Man bleibt am Ball, bildet man sich ein. Doch weit gefehlt, der Bulk der Informationen sind schlichtweg durchlaufende Posten in unserem kopfinternen Rechner, der im Gegensatz zu den externen Maschinen, die wir jeden Tag bedienen an Speicherkapazität und Leistungsfähigkeit kontinuierlich verliert. Eben weil es schwer fällt vitale Informationen zu filtern und diese eingängig genug zu betrachten, um sie tatsächlich verarbeiten zu können. Der maßvolle Umgang scheint hier das Geheimnis, um das Thema mal abzuschließen. Weiterlesen